Einrichten eines VPN Tunnels unter Linux: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
=== Paketverwaltung unter Debian Buster/Jessie === | === Paketverwaltung unter Debian Buster/Jessie === | ||
''' Buster: ''' | |||
Buster ist die aktuelle Debian-Version. | |||
Mit folgenden Befehlen führen Sie die Installation durch: | |||
<pre> | |||
sudo apt-get update | |||
sudo apt-get install ca-certificates | |||
sudo apt-get install strongswan | |||
sudo apt-get install libcharon-extra-plugins | |||
sudo apt-get install libcharon-standard-plugins | |||
sudo apt-get install libstrongswan-extra-plugins | |||
sudo apt-get install libstrongswan-standard-plugins | |||
</pre> | |||
''' Jessie: ''' | ''' Jessie: ''' | ||
Jessie ist die vorige Debian Version. | |||
Für die aktuelle Stronswan-Version muss folgende Paketquelle hinzugefügt werden (/etc/apt/sources.list): | Für die aktuelle Stronswan-Version muss folgende Paketquelle hinzugefügt werden (/etc/apt/sources.list): | ||
sudo deb http://http.debian.net/debian jessie-backports main | sudo deb http://http.debian.net/debian jessie-backports main | ||
Zeile 26: | Zeile 45: | ||
sudo apt-get -t jessie-backports install libstrongswan-standard-plugins | sudo apt-get -t jessie-backports install libstrongswan-standard-plugins | ||
Version vom 16. Juli 2021, 11:16 Uhr
Um eine VPN Verbindung aufbauen zu können
- Müssen Sie die Netzordnung der Hochschule Mittweida bestätigt haben
- Darf Ihr Kennwort nicht abgelaufen sein
Beides können Sie im Bereich Ihrer persönlichen Einstellungen prüfen.
Installation
Bitte führen Sie nur eine der Folgenden Installationen durch und beachten Sie die Bemerkungen am Ende jeder Installationsanleitung!
Paketverwaltung unter Debian Buster/Jessie
Buster:
Buster ist die aktuelle Debian-Version.
Mit folgenden Befehlen führen Sie die Installation durch:
sudo apt-get update sudo apt-get install ca-certificates sudo apt-get install strongswan sudo apt-get install libcharon-extra-plugins sudo apt-get install libcharon-standard-plugins sudo apt-get install libstrongswan-extra-plugins sudo apt-get install libstrongswan-standard-plugins
Jessie:
Jessie ist die vorige Debian Version.
Für die aktuelle Stronswan-Version muss folgende Paketquelle hinzugefügt werden (/etc/apt/sources.list):
sudo deb http://http.debian.net/debian jessie-backports main
Danach die folgenden Befehle für die Installation ausführen:
sudo apt-get update sudo apt-get -t jessie-backports install ca-certificates sudo apt-get -t jessie-backports install strongswan sudo apt-get -t jessie-backports install libcharon-extra-plugins sudo apt-get -t jessie-backports install libcharon-standard-plugins sudo apt-get -t jessie-backports install libstrongswan-extra-plugins sudo apt-get -t jessie-backports install libstrongswan-standard-plugins
Außerdem müssen im Init-Script (/etc/init.d/ipsec) die folgenden Zeilen um "$syslog" erweitert werden:
# Required-Start: $network $remote_fs # Required-Stop: $network $remote_fs
Erstellen Sie nun noch Links auf die folgenden Konfigurationsdateien, um in den folgenden Schritten unter Punkt VPN-Strongswan#Konfiguration einfacher auf die Verschiedenen Installationsmethoden einzugehen:
sudo ln -s /etc/strongswan.conf ~/Downloads/strongswan/strongswan.conf sudo ln -s /etc/ipsec.conf ~/Downloads/strongswan/ipsec.conf sudo ln -s /etc/ipsec.secrets ~/Downloads/strongswan/ipsec.secrets
Prüfen Sie die Links mit:
ls -al ~/Downloads/strongswan ipsec.conf -> /etc/ipsec.conf ipsec.secrets -> /etc/ipsec.secrets strongswan.conf -> /etc/strongswan.conf
Im Verzeichnis "/etc/ipsec.d/cacerts" muss ein Link zum Zertifikat der T-TeleSec GlobalRoot Class2 (seit Sommer 2019) angelegt werden. Sie können wie folgt prüfen, ob dieses auf Ihrem Rechner vorhanden ist mit:
cd /etc/ssl/certs sudo find -iname "*.pem" | grep -i telesec ./T-TeleSec_GlobalRoot_Class_3.pem ./T-TeleSec_GlobalRoot_Class_2.pem
Und anschließend so verlinken:
ln -s /etc/ssl/certs/T-TeleSec_GlobalRoot_Class_2.pem /etc/ipsec.d/cacerts/
Kompilieren unter Linux Mint (20.2)
Zur manuellen Kompilierung und Installation benötigen Sie das Terminal-Fenster. Öffnen Sie dafür das (Start-) Menü unten links, tippen daraufhin in dem Suchfeld "Terminal" ein und starten Sie das Programm "Terminal".
Alternativ können Sie auch gleichzeitig die Tasten Alt+Strg+T drücken.
Wechseln Sie nun in ein Verzeichnis Ihrer Wahl (im folgenden erstelle ich im "Downloads" ein neues Verzeichnis mit der Bezeichnung "strongswan" und wechsle in dieses):
mkdir ~/Downloads/strongswan cd ~/Downloads/strongswan/
Im Verzeichnis "strongswan" angekommen, sollten Sie die aktuelle Version von Strongswan (in meinem Fall die Version 5.9.3) herunterladen und das Archiv entpacken. Geben sie dafür im Terminal-Fenster folgende Befehle ein:
wget https://download.strongswan.org/strongswan.tar.gz tar -xzvf strongswan.tar.gz
Das Verzeichnis sollte nun folgenden Inhalt haben:
ls -al ~/Downloads/strongswan strongswan-5.9.3 strongswan.tar.gz
Wechseln Sie nun in das Unterverzeichnis mit der heruntergeladenen Version (in meinem Fall die 5.9.3). Über "sudo su" machen Sie sich daraufhin zum "root"-Nutzer, da für die nächsten Schritte höhere Berechtigungen notwendig sind mit mit "apt-get install ..." müssen sie vor den nächsten Schritten noch zusätzliche Pakete für den Kompilierungsprozess installieren (falls nicht schon vorhanden):
cd strongswan-5.9.3 sudo su apt-get install libc-dev-bin apt-get install libc6-dev apt-get install libgmp-dev apt-get install libcurl4 apt-get install libcurl4-openssl-dev apt-get install libssl-dev apt-get install zlib1g-dev
Über den Befehl ".configure ..." werden nun noch Parameter festgelegt, um den korrekten Installationsumfang des Strongswans zu gewährleisen:
./configure --enable-curl --enable-eap-mschapv2 --enable-eap-identity --enable-openssl
Nach erfolgreicher Konfiguration sollte folg. Zusammenfassung angezeigt werden:
strongSwan will be built with the following plugins ----------------------------------------------------- libstrongswan: aes des rc2 sha2 sha1 md5 mgf1 random nonce x509 revocation constraints pubkey pkcs1 pkcs7 pkcs8 pkcs12 pgp dnskey sshkey pem openssl fips-prf gmp curve25519 xcbc cmac hmac drbg curl libcharon: attr kernel-netlink resolve socket-default stroke vici updown eap-identity eap-mschapv2 xauth-generic counters libtnccs: libtpmtss:
Über die Befehle "make" und "make install" kompilieren und installieren Sie letztendlich das Programm:
make make install
Erstellen Sie nun noch Links auf die folgenden Konfigurationsdateien, um in den folgenden Schritten unter Punkt VPN-Strongswan#Konfiguration einfacher auf die verschiedenen Installationsmethoden einzugehen:
sudo ln -s /usr/local/etc/strongswan.conf ~/Downloads/strongswan/strongswan.conf sudo ln -s /usr/local/etc/ipsec.conf ~/Downloads/strongswan/ipsec.conf sudo ln -s /usr/local/etc/ipsec.secrets ~/Downloads/strongswan/ipsec.secrets
Prüfen Sie die Links mit:
ls -al ~/Downloads/strongswan ipsec.conf -> /usr/local/etc/ipsec.conf ipsec.secrets -> /usr/local/etc/ipsec.secrets strongswan.conf -> /usr/local/etc/strongswan.conf
Im Verzeichnis "/usr/local/etc/ipsec.d/cacerts" muss ein Link zum Zertifikat der T-TeleSec GlobalRoot Class2 (seit Sommer 2019) angelegt werden. Sie können wie folgt prüfen, ob dieses auf Ihrem Rechner vorhanden ist mit:
cd /etc/ssl/certs sudo find -iname "*.pem" | grep -i telesec ./T-TeleSec_GlobalRoot_Class_3.pem ./T-TeleSec_GlobalRoot_Class_2.pem
Und anschließend so verlinken:
ln -s /etc/ssl/certs/T-TeleSec_GlobalRoot_Class_2.pem /usr/local/etc/ipsec.d/cacerts/
Bemerkungen nach der erfolgreichen Installation:
Wenn Sie die zur Kompilierung notwendigen Pakete nicht mehr benötigen, können Sie diese wieder entfernen mit:
apt-get remove libc-dev-bin apt-get remove libc6-dev apt-get remove libgmp-dev apt-get remove libcurl4 apt-get remove libcurl4-openssl-dev apt-get remove libssl-dev apt-get remove zlib1g-dev
Außerdem kann der Strongswan jederzeit wieder deinstalliert werden, solange das Verzeichnis "strongswan/strongswan-5.9.3" (in meinem Fall war es die Strongswan-Version 5.9.3) nicht gelöscht wird. Öffnen Sie dafür wieder das Terminal, wechseln in dieses Verzeichnis und führen Sie den Befehl "make uninstall" aus. Dieser Schritt sollte ebenfalls ausgeführt werden, bevor Sie eine neue Version des Strongswan installieren.
make uninstall
Konfiguration
Nach der Installation müssen folgende Dateien, welche Sie unter "~/Downloads/strongswan" verlinkt haben, bearbeitet werden:
~/Downloads/strongswan/strongswan.conf ~/Downloads/strongswan/ipsec.conf ~/Downloads/strongswan/ipsec.secrets
strongswan.conf
Öffnen Sie die Datei mit einem Editor ihrer Wahl (ich habe dafür "nano" verwendet).
sudo nano ~/Downloads/strongswan/strongswan.conf
In dieser Datei darf nur noch folgender Text enthalten sein:
charon { load = curl aes des sha1 sha2 md5 pem pkcs1 gmp random nonce x509 revocation hmac xcbc stroke kernel-netlink socket-default fips-prf eap-mschapv2 eap-identity updown openssl resolve }
Alles was sonst in der Datei steht ist unnötig und behindert die Verbindung.
ipsec.conf
Öffnen Sie die Datei mit einem Editor ihrer Wahl (ich habe dafür "nano" verwendet).
sudo nano ~/Downloads/strongswan/ipsec.conf
In dieser Datei muss folgender Text hinzugefügt werden:
conn hsmw-vpn keyexchange=ikev2 left=%defaultroute leftid=%any leftauth=eap eap_identity=username@hs-mittweida.de leftsourceip=%config leftdns=%config4 leftfirewall=no right=141.55.128.84 rightid=@vpn4.hs-mittweida.de rightsubnet=0.0.0.0/0 rightauth=pubkey auto=add
Alles was sonst in der Datei steht wird für die Verbindung benötigt. Ersetzen Sie username@hs-mittweida.de mit ihrem eigenem Nutzernamen, z.B. ameier3@hs-mittweida.de.
ipsec.secrets
Öffnen Sie die Datei mit einem Editor ihrer Wahl (ich habe dafür "nano" verwendet).
sudo nano ~/Downloads/strongswan/ipsec.secrets
In diese Datei kann folgender Text hinzugefügt werden:
username@hs-mittweida.de : EAP "K3nnw0rt"
Ersetzen Sie username@hs-mittweida.de mit ihrem eigenem Nutzernamen, z.B. ameier3@hs-mittweida.de. Ersetzen Sie K3nnw0rt mit ihrem eigenem Passwort, z.B. Top@Secret007.
IPSEC-Dienst starten und stoppen
Bevor ein VPN-Tunnel aufgebaut werden kann, muß der IPSEC-Dienst gestartet werden mit:
sudo ipsec start
Ob der IPSEC-Dienst erfolgreich gestartet ist, können Sie so prüfen:
sudo ipsec status
Bevor Sie Änderungen an der Konfiguration vornehmen, sollten Sie den IPSEC-Dienst stoppen:
sudo ipsec stop
VPN-Tunnel aufbauen und abbauen
Um den VPN-Tunnel aufzubauen, muss folgender Befehl ausgeführt werden:
ipsec up hsmw-vpn
Falls der VPN-Tunnel erfolgreich aufgebaut wurde, erhalten Sie folg. Meldung:
connection 'hsmw-vpn' established successfully
Bevor Sie Änderungen an der Konfiguration vornehmen, sollten Sie den VPN-Tunnel abbauen:
ipsec down hsmw-vpn